Mein Kleiner ist nicht mehr der Kleine, sondern mittlerweile auch schon ein Schulanfänger! Immer wieder erwähnt er, dass er so ein komisches Bauchgefühl hat, wenn er an die Schule denkt. Darauf meine ich: „Ja, das ist die Aufregung und total normal und vollkommen ok! Ich bin mir gaaaanz sicher, dass deine Freunde vom Kindergarten, die jetzt auch in die Schule kommen, genau das gleiche Gefühl haben! Außerdem möchte ich dir verraten, dass ich vor meinem ersten Schultag auch ganz aufgeregt war. Gleich, wie deine große Schwester und gleich, wie alle anderen, die das auch erleben und schon erlebt haben!“
Was habe ich also getan?
- Ich habe ihn und seine Gefühle ernst genommen!!!
- Ich habe von meinen Erfahrungen erzählt!
- Ich habe versucht, zu erklären!
Was ist daraufhin passiert? – Gar nichts, es hat für ihn wieder gepasst! Und genau so kann ein positiver Zugang zu diesem Thema aussehen!
Ich kann mich an ein Gespräch mit einer Mutter erinnern, die mir davon erzählte, dass ihr Kind plötzlich ganz anhänglich und ängstlich war. Durch den Zeitpunkt (Sommerzeit) und das Alter des Kindes erahnte ich einen Zusammenhang mit dem Thema „Schulanfang“. Kinder können sehr verunsichert sein, was den bevorstehenden Schuleintritt betrifft. Das ist für viele Kinder eine ganz große Sache. Dieser Umstand wir auch meist noch von den Erwachsenen (Eltern, Tanten, Onkel, Großeltern, etc.) verstärkt, in dem immer wieder Sätze fallen, wie:
„Jetzt bist du schon groß, jetzt beginnt der Ernst des Lebens!“
„Jetzt ist Schluss mit Spielen den ganzen Tag!“
„Hoffentlich hast du eine nette Lehrerin und nicht eine zu strenge!“
etc.
Kinder können mit solchen Sätzen nichts anfangen, sie verunsichern eher. Verunsicherungen äußern sich in Angst und so kann es dazu kommen, dass Kinder vermehrt klammern und ängstlichere Verhaltensweisen zeigen.
Versuchen Sie, offen mit Ihrem Kind über das Thema Schule zu sprechen. Gehen Sie im Gespräch mögliche (Schul-) Abläufe durch und versuchen Sie, auf Fragen Ihres Kindes einzugehen. Das gibt Ihrem Kind Orientierung, Struktur und somit auch wieder Sicherheit. Wenn Kinder aufgrund von offensichtlichen Unsicherheiten vermehrt klammern, nehmen Sie sich die Zeit und versuchen Sie auf den Wunsch nach Nähe einzugehen. Den Kleinen fehlen noch Erfahrungen im Umgang mit neuen Situationen, sprich sie haben noch keine ausgeprägte Resilienzfähigkeit (so wie wir Erwachsene). Genau jetzt braucht das Kind einen sicheren Hafen – es braucht Sie als Orientierung!
Alles Liebe!